Bilchkasten mit Besatz
Vielfalt der Natur, Was für Kids

Der Gartenschläfer ist bei uns Zuhause

Der Gartenschläfer begleitet uns nun schon eine ganze Weile als Projekt. Die Verbreitung des Kerlchens war lange Zeit ein kleines Mysterium, inzwischen weiß man aber ganz gut Bescheid, Dank des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“.  Früher muss er eigentlich in weiten Teilen Süd- und Mittelhessens, Rheinland-Pfalz und dem südlichen Deutschland verbreitet gewesen sein. Auch in Thüringen, Sachsen und Niedersachsen gab es größere Bestände. Die Forschung nimmt auch an, dass es sich dabei überwiegend um einen Waldbewohner gehandelt hat, wie es zum Beispiel mit der Population im Harz noch immer der Fall ist.

Heute nehmen die Bestände vor allem in den Waldgebieten im Osten und der Mitte Deutschlands rapide ab. Im Südwesten Deutschlands scheinen die Populationen noch stabil – man findet den Gartenschläfer hier vorwiegend im Siedlungsbereich mit einem echten Hotspot im Raum Wiesbaden, wobei die bekannte Population dann nach Norden in etwa bei uns endet und Nachweise im tieferen Taunus fehlen.

Und was ist da passiert? Mmmh, alle Geheimnisse sind noch nicht gelüftet. Eine Ursache könnte in der Abnahme der Insekten liegen, denn Gartenschläfer sind als Allesfresser auf die kleinen Krabbeltiere angewiesen. Wer schon ein klein wenig älter ist, wird sich noch daran erinnern, dass früher Autos nach Fahrten in der Dämmerung völlig verschmiert waren mit Insektenkörpern. Der an sich freudige Umstand, dass dies nicht mehr der Fall ist, liegt aber nicht daran, dass die Aerodynamik des Autos so viel besser geworden ist, sondern schlicht die Insekten fehlen. Aber auch mit Lebensraumverlust und dem Klimawandel hat der Gartenschläfer zu kämpfen.

Wenn ihr mal auf die Seite www.gartenschlaefer.de geht, werdet ihr also sehen, dass im Kelkheimer Raum die Nachweise Richtung Taunus dünn werden. Stefanie Kruse mit der Aufzuchtstation in Kröftel sucht immer wieder geeignete Flächen, auf denen ihre Gartenschläferschützlinge wieder ausgesetzt werden können und da haben wir uns sehr gefreut, dass sie gleich mehrere Gruppen auf unserer Wiese wieder in die Freiheit entlassen hat. Dort dürfen die kleinen Bilche nun am Obst naschen, nach Herzenslust Insekten und Würmer verspeisen und sich im dichten Dickicht ihr Nest bauen. Und tatsächlich wurden auch bereits einige der im diesen Jahr neu aufgehängten Bilchkästen für den Winterschlaf bezogen. Das freut uns sehr und wir hoffen, dass sich die Tierchen bei uns wohlfühlen und vermehren – ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz.

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